top of page

Leishmaniose

Was ist Leishmaniose ?

Wir möchten gleich zu Beginn darauf hinweisen, dass die Leishmaniose eine komplexe Krankheit ist und hier nur einige wichtige Fakten genannt werden. Gerne können Sie sich im Internet genauer über die Leishmaniose belesen.   

Die Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die nicht nur beim Hund, sondern auch beim Menschen bekannt ist. Sie wird durch die Sandmücke oder durch die Schmetterlingsmücke übertragen, die bisher (!) nur in wärmeren Gebieten vorkommt. Eine direkte Übertragung von einem infizierten Hund auf einen anderen Hund oder Menschen ohne den Zwischenwirt Mücke ist in der Praxis bisher nicht bekannt, theoretisch allerdings nicht ausgeschlossen. Leishmanien sind an der Luft nicht überlebensfähig, sie befinden sich außerdem nicht im Speichel, im Urin oder im Kot eines infizierten Hundes.

Ursachen

Die Ursache einer Leishmaniose beim Hund ist eine Infektion mit verschiedenen Arten von Leishmanien (einzellige Blut-Parasiten). Die Parasiten werden von Blut saugenden Sandmücken beziehungsweise Schmetterlingsmücken durch einen Stich auf den Hund übertragen und nisten sich in bestimmten Gewebszellen, den Makrophagen (Fresszellen), ein. Häufig bricht die Krankheit erst Monate oder Jahre nach dem Mückenstich aus.

 

Darüber hinaus ist eine Übertragung der Leishmaniose über Bluttransfusionen möglich. Auch Tiere und Menschen mit Hautverletzungen können sich infizieren, wenn sie beispielsweise mit erregerhaltigen Sekreten von Geschwüren oder Fisteln kranker Hunde in Kontakt kommen. Somit gelten nicht nur die Mücken als Infektionsquelle, sondern auch infizierte Hunde.

 

Vorwiegend erfolgt die Ansteckung der Leishmaniose jedoch über die Sandmücken beziehungsweise Schmetterlingsmücken. Diese wurden allerdings bereits (wenn auch in geringerer Anzahl als in den Risikogebieten) in Deutschland nachgewiesen.

Symptome

Eine Leishmaniose äußert sich beim Hund anfangs mit uncharakteristischen Symptomen, wie Abgeschlagenheit, Fieberschüben, Durchfall und Gewichtsverlust, die zumeist schubweise auftreten.

 

Besonders in Gebieten, wo die Leishmaniose gehäuft vorkommt, treten bei infizierten Hunden oft keine Symptome auf, da die Tiere bereits Antikörper gebildet haben. Auch die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen) kann zwei Monate bis mehrere Jahre andauern.

 

Im Verlauf treten deutlichere Leishmaniose-Symptome beim Hund auf, zum Beispiel:

 

  • Geschwollene Lymphknoten

  • Schmerzempfindlicher Bauch

  • Haarausfall

  • Nicht juckende, schuppige (große, weiße und fettige Schuppen) Hautausschläge auf dem Nasenrücken, an den Ohrspitzen und rund um die Augen des Hundes

Dieser Ausschlag kann sich mit der Zeit auch auf den ganzen Hund ausbreiten. Im Verlauf der Leishmaniose kommt es gegebenenfalls zu weiteren Symptomen, wie Nasenbluten, blutiger Kot und übermäßig starker Krallenwuchs.

Diagnose

Eine zuverlässige Leishmaniose-Diagnose beim Hund kann nur ein Tierarzt stellen. Dieser erkundigt sich zunächst danach, ob der Hund mit ins Ausland (vor allem in südliche Urlaubsländer) genommen wurde. Zudem führt der Tierarzt eine körperliche Untersuchung durch, bei der er sich unter anderem die Beschaffenheit der Haut, der Haare und der Lymphknoten des Hundes ansieht.

 

Absichern lässt sich die Diagnose der Leishmaniose durch Labor-Untersuchungen. Dazu entnimmt der Tierarzt dem Hund Blutproben und Gewebeproben. Es ist zu beachten, dass auch Hunde, die noch keine Symptome zeigen, infiziert sein können (stumme Infektion). Auch, wenn die Leishmaniose noch nicht ausgebrochen ist, lassen sich bereits Antikörper im Blut des Hundes nachweisen.

Anzeige

 

Zur Absicherung der Leishmaniose-Diagnose kann ein direkter Erreger-Nachweis erfolgen. Hierbei werden die Leishmanien unter dem Mikroskop sichtbar gemacht und lassen sich somit identifizieren.

Behandlung

Die Therapie eines Hundes, der mit Leishmaniose infiziert ist, erfordert spezielle, vom Tierarzt verschriebene Medikamente (z.B. Allopurinol). Diese lindern die Symptome der Erkrankung.

 

Bei einer Leishmaniose ist häufig eine lebenslange Therapie des Hundes erforderlich.

 

Nimmt der Hund über einen längeren Zeitraum hinweg Allopurinol ein, treten häufig Nebenwirkungen wie ein Harnstein-Leiden (Urolithiasis) auf. Während der Behandlung mit diesem Wirkstoff ist daher eine proteinarme (eiweißarme) Diät für den Hund ratsam.

Ist Leishmaniose heilbar?

Empfohlen wird bei Hunden aus gefährdeten Ländern (auch die, die nur im Urlaub waren) grundsätzlich einen Bluttest machen zu lassen, um sicherzugehen, dass sich keine Leishmaniose-Antikörper im Blut des Tieres befinden. Die Antikörper lassen sich bereits zwei bis vier Wochen nach dem Stich einer infizierten Mücke nachweisen. Die Leishmanien selbst sind nicht im Blut nachweisbar. Um die Erreger direkt nachzuweisen, ist eine Knochenmark-/ Lymphknoten-Probenentnahme nötig.   

Da für infizierte Hunde zahlreiche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen, wollen wir das an dieser Stelle nicht näher erläutern. Dies muss individuell durch einen mit den Mittelmeerkrankheiten vertrauten (!) Tierarzt erfolgen.   

Alle Angaben ohne Gewähr.  

Daher ist der Nachtest, nach der Einreise nach Deutschland, frühestens nach 6 Monaten sinnvoll. Die meisten Mittelmeerkrankheiten sind heilbar. Leishmaniose bleibt eine unheilbare Erkrankung, aber auch ein infizierter Hund kann mit den richtigen Medikamenten ein glückliches Leben führen und steinalt werden.

Alle Angaben ohne Gewähr.  

Für mehr Informationen hier ein tolles Buch

über Leishmaniose beim Hund:

Erkennen, Verstehen, Behandeln

bottom of page